Die Zeitschrift Literaturen (7/8, 2006, S.139) hat mich auf die Homepage http://www.selbsthilfe-therapie.de gebracht. Dort können NeurotikerInnen anonym und kostenlos an einer kognitiven Verhaltenstherapie teilnehmen und ein Tagebuch ihrer Zwangshandlungen schreiben.
Das Formular, in das Zwangsgedanken und deren Häufigkeit eingetragen werden, gibt es hier.

Literaturen bedauert, daß die Tagebücher nicht veröffentlicht werden, da
"...die Lektüre dieser Berichte womöglich literarisch inspirierend (wäre). Denn das Zwangssubjekt (sic) pflegt ein verwinkeltes Verhältnis zur Realität; erst durch Zwangshandlungen und -gedanken stellt es ein Verhältnis zur Welt her, an dessen Existenz es im Grunde zweifelt.
Was für ein poetisches Potenzial liegt in solchen metaphysischen Umwegen!"

Damit die nach Freud "heiligen Handlungen" der "einsamen Privatreligion" auch ans Licht der Öffentlichkeit treten dürfen, damit die Literaturen ihre Freude haben und damit speziell Herr Aram Lintzel Inspiration finden möge - ein paar echte, halbwahre und erfundene Zwänge, bitte schön!

--> Zwangsgedanken:
"Ich könnte schwanger sein."
"Ich könnte die Klotüre zugemacht und die Katze am ins Kisterl kacken gehindern haben."
--> Zwangshandlungen:
Gesicht waschen, wenn ich von der Straße komme.
Nervenzusammenbruch ("Ich schaff das nicht mehr!"), wenn mehr Kram als üblich herumliegt, obwohl man auch den innerhalb von 5 Minuten zusammenräumen kann.